Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier (BIWAQ)

Herausforderungen des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandels werden vor allem in städtebaulich, sozial und wirtschaftlich benachteiligten Stadtquartieren, in denen hohe Anteile an Arbeitslosen und Menschen mit Migrationshintergrund auf schwache lokale Wirtschaftsstrukturen und Bildungschancen treffen, sichtbar. Ziel des ESF-Programms BIWAQ war die gezielte Verzahnung von städtebaulichen Investitionsmaßnahmen für benachteiligte Stadtquartiere aus dem Städtebauförderungsprogramm "Soziale Stadt" mit arbeitsmarktpolitischen Instrumenten zur Stabilisierung und ganzheitlichen Aufwertung von benachteiligten Quartieren. Dazu förderte seinerzeit das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (jetzt: Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat) passgenaue arbeitsmarktpolitische Projekte, die insbesondere in den Programmgebieten des Städtebauförderungsprogramms "Soziale Stadt" die Qualifikation und berufliche Situation der Bewohnerinnen und Bewohner vor Ort sowie die lokale Ökonomie verbessern. Gefördert wurden Projekte zur Integration von langzeitarbeitslosen Frauen und Männern in Arbeit, zur Integration von Jugendlichen in Ausbildung und Arbeit (inklusive der Verbesserung des Übergangs von der Schule in den Beruf) sowie zur Stärkung der lokalen Ökonomie.

Was änderte sich in der 2. Förderrunde?
Neu im Rahmen der aktuellen 2. Förderrunde BIWAQ war die Förderung von quartiersbezogener sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung im gemeinnützigen Bereich als eigenständiges Handlungsfeld "Quartiersarbeit". Mit Quartiersarbeit sollten Langzeitarbeitslosen, die bis jetzt nicht in den allgemeinen Arbeitsmarkt integriert werden konnten, eine neue Perspektive gegeben werden. Gleichzeitig sollte im Sinne eines integrierten Handelns Stadtentwicklungspolitik mit städtebaulichen Investitionen und Arbeitsmarktpolitik vor Ort besser verzahnt werden.

Neben den bisherigen Fördermöglichkeiten konnten somit auch Projekte gefördert werden, die Beschäftigungsmöglichkeiten im gemeinnützigen Bereich für Langzeitarbeitslose ab 25 Jahren bereithalten. Voraussetzung war, dass durch die Beschäftigungsmöglichkeiten gleichzeitig stadtentwicklungspolitische Ziele unterstützt werden und die Beschäftigungsmöglichkeiten in Programmgebieten der Städtebauförderungsprogramme stattfanden.

Das BMVBS verfolgte ferner einen stärker ressortübergreifenden Förderansatz bei der Verzahnung von arbeitsmarkt- mit stadtentwicklungspolitischen Maßnahmen. Aus diesem Grund konnten durch BIWAQ auch Projekte gefördert werden, die durch Begleit- und Qualifizierungsmaßnahmen in geeigneter Weise ausgewählte Modellprojekte des Ideenwettbewerbs Bürgerarbeit des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales inhaltlich ergänzten und unterstützten.

Das Finanzvolumen für die gesamte Programmlaufzeit 2008-2015 betrug insgesamt 184 Millionen Euro, davon 124 Millionen Euro aus Mitteln des ESF und 60 Millionen Euro aus Mitteln des BMUB.

Zielgruppe:

Jugendliche, insbesondere mit Migrationshintergrund, Langzeitarbeitslose, Existenzgründer/innen sowie Betriebe der lokalen Ökonomie

Prioritätsachse:

C (Beschäftigung und soziale Integration)

Laufzeit:

April 2008 bis Oktober 2015

Kontakt:

Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat
Referat SW I 4
Ingo Weiß
Alt-Moabit  140
10557 Berlin
E-Mail: SWI4@bmu.bund.de


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