ESF-Projekt ARBEITsPLATTE unterstützt Geflüchtete bei der beruflichen Integration in Halle (Saale)

Datum
08.10.2018

Das Bundesministerium des Inneren, für Bau und Heimat und der Europäische Sozialfonds (ESF) fördern das Projekt ARBEITsPLATTE im ESF-Bundesprogramm Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier - BIWAQ. Ein wichtiges Programmelement von BIWAQ ist der offene Ansatz: Die Projektakteure können im Projektverlauf auf neue Anforderungen in den Quartieren mit angepassten Angeboten reagieren.

Das Projekt ARBEITsPLATTE startete 2015. Bereits in der Startphase zeichneten sich mit dem Zuzug Geflüchteter nach Halle-Neustadt neue, zusätzliche Anforderungen ab. Darauf reagierte das Projektteam mit der Entwicklung und Umsetzung verschiedener neuer Angebote. An der Entwicklung waren vor Ort viele Akteure beteiligt (z.B. das Dienstleistungszentrum Migration und Integration, das Jobcenter, das IQ Netzwerk, Kammern, Sprachschulen, lokale Unternehmen und Vereine). Zu den Angeboten zählen unter anderem ein Berufe-Speed-Dating, die Berücksichtigung besonderer Anforderungen akademischer Geflüchteter in der Beratung oder "Berufetage" für Geflüchtete. Die Angebote stellen den Menschen mit seinen Talenten in den Fokus und zeigen unterschiedliche Wege in einen Beruf auf (z.B. über Ehrenamt, Praktika, Bundesfreiwilligendienst oder Ausbildung). Zugleich wird der Kontakt in das Quartier und zu lokalen Alltagsangeboten vermittelt (z.B. Beratung zu Themen wie Wohnen, Arbeiten, Freizeit, Kinderbetreuung und Gesundheit).
Hierfür stehen sowohl hauptamtliche Mitarbeitende als auch ehrenamtliche Berufspatinnen und -paten zur Verfügung.

Oliver Minuth, Mitarbeiter im Projektteam, berichtet: "Man muss Geduld haben und dranbleiben, weil die Komplexität der Herausforderungen groß ist. Oftmals reicht es aus, dass jemand da ist und zuhört, damit die Teilnehmenden wieder Mut fassen und ihren eigenen Weg finden können."

ARBEITsPLATTE kann seit Projektbeginn verschiedene Erfolge vorweisen: Die Bewohnerinnen und Bewohner im Quartier fragen die Angebote nach. Bisher haben etwa 210 Personen teilgenommen. Hiervon hatten rund 170 Personen einen Migrationshintergrund, darunter zahlreiche geflüchtete Menschen. Die geflüchteten Teilnehmenden wurden motiviert, auch unter schwierigen Umständen (z.B. Trennung von der Familie, lange Wartezeiten auf Dokumente) eine Perspektive zu entwickeln und Kontakt zu anderen Menschen im Quartier zu suchen. Zum Teil orientierten sie sich beruflich ganz neu. Das Projektteam vermittelte bis Ende 2017 etwa 80 Teilnehmende in berufliche und schulische Bildung, Beschäftigung und weiterführende Qualifizierungen.

Interessierte ab 27 Jahre können sich an die Arbeitsförderung der Stadt Halle oder direkt an das Projektteam im Mehrgenerationenhaus Pusteblume wenden:

Kontaktdaten:
Eigenbetrieb für Arbeitsförderung der Stadt Halle (Saale)
Goswin van Rissenbeck
Marktplatz 1
06100 Halle (Saale)
Tel.: 0345 5814980
eigenbetrieb.arbeitsfoerderung@halle.de