Amorphous Metal Solutions
- Datum
- 16.12.2019
Wer ärgert sich nicht, wenn er ein Produkt in die Hand nimmt und es zerbricht? Wurde es von Anfang an falsch hergestellt oder sollte es zu einem bestimmten Zeitpunkt zerbrechen? Die Frage stellt man sich im Alltag oft. Und diese Frage stellten sich auch fünf Wissenschaftler und Ingenieure an der Universität des Saarlandes.
2017 machten sie sich im Rahmen ihrer Promotion an der Universität des Saarlandes und mit viel nebenberuflichem Engagement an die Arbeit, Antworten zu finden. Seit dem 01. Oktober 2019 können sie sich nun hauptberuflich ihrem Vorhaben widmen. Möglich macht das ein Projekt, das durch das Programm "EXIST" des Europäischen Sozialfonds und durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert wird.
Zuvor wurde das Team durch den Saarland Accelerator unterstützt und konnte dort den 1.Platz für ihre Geschäftsidee gewinnen.

Was war das Ziel?
Viele Produkte leiden durch ihren Einsatz, sie werden einfach verschlissen. Wenn man aber von Anfang an das Produkt anders herstellt, kann der Lebenszyklus des Produkts wesentlich verlängert werden. Hier setzt die Idee von "Amorphous Metal Solutions" an: Warum sollte es nicht eine Brille geben, die nicht kaputt gehen kann, oder eine Uhr, die nicht verkratzt? Um nur zwei alltagstaugliche Beispiele zu nennen. Gleichzeitig sollte das neue Material eine Alternative zu Kunststoff sein und somit einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten.
Ziel erkannt, es folgte die Umsetzung
Als Technologie-Start-up begannen die Forschungen an dem Herstellungsprozess von einem sehr speziellen Material, einem "Supermetall", das viermal härter als Stahl und zugleich dehnbar wie Kunststoff ist. In Fachkreisen nennt man dieses Material amorphes Metall. Der Clou bei amorphen Metallen ist, dass sie während des Gießprozesses in flüssigem Zustand eingefrorene Metalle sind. Dadurch erhalten sie ausgezeichnete mechanische Eigenschaften, überdurchschnittliche Korrosionsbeständigkeit, sind stark federnd und kratzfest, außerdem sind sie sehr elastisch.
Deshalb sind vielfältige Anwendungsmöglichkeiten für ein solches Material denkbar. Es kann überall dort eingesetzt werden, wo zum Beispiel Teile nicht kaputtgehen sollten oder dürfen. Gute Beispiele dafür sind OP-Werkzeuge, Brillengestelle oder Prothesen.

Interesse geweckt?
Wer mit den fünf Wissenschaftlern in Kontakt kommen will, macht das am besten per E-Mail: solutions@amorphous-metal.de oder über Linkedin. Und wer sich die bisherigen Produkte ansehen möchte, kann sich auf www.amorphous-metal.de informieren.
Das ESF-Bundesprogramm "EXIST"
Ziel des ESF-Bundesprogramms "EXIST" ist es, das Gründungsklima an Hochschulen und au-ßeruniversitären Forschungseinrichtungen zu verbessern. Darüber hinaus sollen die Anzahl und der Erfolg technologieorientierter und wissensbasierter Unternehmensgründungen erhöht werden. "EXIST" umfasst drei Förderprogrammlinien:
- Mit "EXIST-Forschungstransfer" werden herausragende forschungsbasierte Gründungsvorhaben, die mit aufwändigen und risikoreichen Entwicklungsarbeiten verbunden sind, gefördert.
- Das "EXIST-Gründerstipendium" unterstützt die Vorbereitung innovativer Existenzgründungen aus Hochschulen und Forschungseinrichtungen, insbesondere die Erstellung eines tragfähigen Businessplans und die Entwicklung marktfähiger Produkte und Dienstleistungen.
- "EXIST-Gründungskultur" wird in Form eines Wettbewerbs "Die Gründerhochschule" durchgeführt. Ziel ist es, hochschulweite Gesamtstrategien zu entwickeln und diese umzusetzen, um eine Gründungskultur und mehr Unternehmergeist an Hochschulen zu etablieren. Im November 2018 ist mit der Richtlinie " EXIST-Potentiale " eine neue Wettbewerbsrunde in "EXIST-Gründungskultur" gestartet. "EXIST-Potentiale" wird ausschließlich vom Bund gefördert.
Weitere Informationen zum ESF-Förderprogramm "EXIST" finden Sie auf dem ESF-Webportal sowie auf der Programmwebsite des BMWi.