Gemeinsam schleifen, hobeln, bohren, schrauben, schachten, steinsetzen
- Datum
- 15.09.2020
Wenn alle mit anpacken, dann wird es auch was. Mit Hilfe von vielen bewährten Partner*innen und Helfer*innen starteten in Artern Kinder und Jugendliche eine neue Aktion zur Verschönerung des eigenen Wohnumfeldes. Es wurde gemeinsam geschliffen, gehobelt, gebohrt, geschraubt, geschachtet, steingesetzt - und sicherlich auch viel gelacht.

Das freiwillige Engagement wird beim Schülerfreiwilligen Tag schon seit Jahren von Schüler*innen der Staatlichen Gemeinschaftsschule "Johann-Gottfried-Borlach" Artern (TGS) in Artern unter Beweis gestellt. So z.B. im Juni 2019, als auf Initiative und mit Unterstützung durch die beiden Arterner Mitarbeiterinnen der Thüringer Initiative für Integration, Nachhaltigkeit, Kooperation und Aktivierung (ThINKA) Nistkästen angebracht, rund um verschiedenste Sitzmöglichkeiten Unkraut entfernt und ein Spielplatz gesäubert und aufgewertet wurde. Hierbei haben Schüler*innen der Staatlichen Gemeinschaftsschule "Johann-Gottfried-Borlach" Artern (TGS), des Kyffhäuser Gymnasiums sowie des staatlichen regionalen Förderzentrums mitgewirkt.
2020 ging es dann weiter: Aufbauend auf dieser das Wohnumfeld verbessernden Aktion haben sich die Mitarbeiterinnen von ThINKA den Bau von sechs Sitzbänken, zwei Sitzraufen sowie drei Findlingsbänken als Gemeinschaftsprojekt mit Kindern und Jugendlichen vorgenommen. Zur Vorbereitung dieser Aktion wurden viele Netzwerkpartner*innen kontaktiert und Unterstützer*innen gefunden.

So gab es Holzspenden vom Forstbetrieb "Hohe Schrecke" sowie von der Stiftung Klaus und Monika Ehrich. Der Verein "Wir für Artern" finanzierte die drei Findlingsbänke komplett mitsamt Anlieferung des Holzes sowie den gesamten Zuschnitt mit Metallspangen und Befestigungsmaterial.
Für die Herstellung der Betonfüße der sechs Sitzbänke konnte das VHS Bildungswerk mit seiner Jugendmaßnahme "Kreaktiv" gewonnen werden. Der Bauhof der Stadt Artern unterstützte das Projekt mit der Bereitstellung von Materialien, Werkzeugen und einem Notstromaggregat. Durch die Unterstützung des Netzwerkes "Trampelpfad" und dem Talisa e.V. Artern (die örtliche Tafel) konnte für die fleißigen Akteure eine Versorgung angeboten werden. Bei der Teilnehmer*innenakquise unterstützte die Schulsozialarbeiterin der TGS sowie die Projektkoordinatorin vom ESF-Bundesprogramm "JustiQ" vor Ort im Kyffhäuserkreis.
Alles war startklar, dann kam Corona und nichts konnte angepackt werden. Doch am 26. Juni 2020 war es dann endlich soweit - die Arbeiten konnten beginnen!

Unter Anleitung eines Tischlermeisters sowie eines Garten-und Landschaftsbauers konnten die Teilnehmer*innen verschiedene Holzarbeiten ausführen und erleben, welche Werkzeuge benutzt werden müssen und welche Arbeitsschritte erforderlich sind, um die Sitzmöglichkeiten als sichere Rastmöglichkeit entstehen zu lassen. Auch die vielseitigen Arbeiten eines Garten-und Landschaftsbauers haben das Interesse der Teilnehmer*innen geweckt.

Beim Ausschachten, Pflastern und immer wieder mit der Wasserwaage Ausrichten haben sie erlebt, wie gewissenhaft ein Garten-und Landschaftsbauer arbeiten muss, damit Gefahrenstellen vermieden werden.
Viele Schüler*innen erhielten durch die ganz praktischen Tätigkeiten neue Impulse, die sie sicherlich in ihre anstehende Berufswahl mit einfließen lassen.

Einen jederzeit aktuellen Einblick in die Arbeit unserer ThINKA-Projektreihe erhalten Sie unter:
www.thinka.de oder auf www.facebook.com/inka.thueringen
Unterstützt vom ESF-Bundesprogramm "Jugend stärken im Quartier - JUSTiQ"
Das Vorhaben wird im Rahmen des Programms " JUGEND STÄRKEN im Quartier (JUSTiQ) " federführend vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) in Kooperation mit dem Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) umgesetzt.
Mit dem Programm, das zu Beginn des Jahres 2019 bereits in die zweite Förderrunde gestartet ist, bündeln die beiden Ministerien erstmals Mittel des Europäischen Sozialfonds (ESF) in einem gemeinsamen Programm. Der Bund beteiligt sich mit jährlich rund 24,8 Millionen Euro aus dem ESF und 1,1 Millionen Euro aus Bundesmitteln. Dadurch wird die kommunale Jugendsozialarbeit vor Ort entscheidend gestärkt. Derzeit werden in 160 Kommunen Projekte umgesetzt.
"JUSTiQ" unterstützt junge Menschen bei der Integration in Schule, Ausbildung, Arbeit und Gesellschaft. Ziel ist es, sie zu aktivieren sowie ihre Kompetenzen und ihre Persönlichkeit zu stärken.
Das Programm konzentriert sich räumlich auf Fördergebiete des Städtebauförderprogramms "Soziale Stadt" und weitere benachteiligte Gebiete, in denen die Situation für junge Menschen besonders schwierig ist.
Weitere Informationen zum Förderprogramm "JUSTiQ" finden Sie auf dem ESF-Webportal sowie auf der Programmwebsite.