Erfolgsmodell "Elternbegleitung" - Qualifizierung wird verlängert

Datum
16.12.2020

Aufgrund der anhaltend großen Nachfrage wurde das ESF-Bundesprogramm "Elternchance II - Familien früh für Bildung gewinnen" um ein weiteres Jahr verlängert - bis Ende 2021! Für die Finanzierung weiterer Qualifizierungskurse stellen das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und der Europäische Sozialfonds (ESF) zusätzlich bis zu 8 Mio. Euro zur Verfügung. Interessierte Fachkräfte der Familienbildung und aus Einrichtungen der frühkindlichen Betreuung, Bildung und Erziehung (FBBE) haben damit auch nächstes Jahr die Möglichkeit, sich zum*zur Elternbegleiter*in zu qualifizieren.

Menschengruppe mit Bundesfamilienministern Giffey
Bundesfamilienministern Giffey auf dem 3. Bundeskongress Elternbegleitung im November 2018 © BMFSFJ/Birte Zellentin

Das Programm "Elternchance II - Familien früh für Bildung gewinnen" richtet sich an (früh-) pädagogische Fachkräfte aus dem Arbeitsfeld der Familienbildung und aus Institutionen der frühkindlichen Betreuung, Bildung und Erziehung. Mit der modular angelegten beruflichen Fortbildung zum*zur Elternbegleiter*in erweitern die Fachkräfte ihre Kompetenzen für die Beratung von Eltern und Familien zu Prozessen frühkindlicher Bildung und der Begleitung der Bildungswege bzw. -übergänge ihrer Kinder. Als qualifizierte Elternbegleiter*innen fördern sie die Zusammenarbeit von Bildungs- und Betreuungseinrichtungen mit Familien, z. B. in der Kita, im Familienzentrum, im Mehrgenerationenhaus oder in der Schule. Besonders profitieren davon Familien in benachteiligten Lebenslagen.

Bislang wurden seit 2011 13.000 Elternbegleiter*innen bundesweit über die Programme "Elternchance ist Kinderchance" und "Elternchance II" erfolgreich qualifiziert.

Das BMFSFJ setzt mit dem ESF-Bundesprogramm auf die präventive Wirkung von Familienbildung und leistet einen Beitrag zum Wohlergehen der Familien sowie zur Verringerung von Chancenungleichheit, Armutsrisiko und sozialer Exklusion.

Inhalte und Zugang zur Qualifizierung

In der dreiwöchigen Qualifizierung werden die Fachkräfte nicht nur mit Themen zu Bildung in der Familie, Bildungsverläufen und Entwicklungsprozessen der Kinder versorgt. Konzepte einer auf den Dialog mit den Eltern orientierten Beratung sowie vorurteilsbewusste Begegnung stehen im Mittelpunkt der Weiterbildung.

Elternbegleiterinnen und Elternbegleiter erwerben insbesondere Kompetenzen und Wissen zu

  • frühkindlicher Bildung
  • Bindung und (u.a. Sprach-) Entwicklung
  • neuen Zugangswegen in der Elternarbeit
  • Beratungsformen und -techniken
  • Zusammenarbeit und Erziehungspartnerschaft mit Eltern sowie
  • genderspezifischen und interkulturellen Aspekten.

Um interessierten Fachkräften auch angesichts der aktuell erforderlichen Kontakteinschränkungen die Möglichkeit zur Qualifizierung zu bieten, werden übergangsweise digitale Formate angeboten. So gewährleistet das BMFSFJ, dass bereits begonnene Kurse abgeschlossen und neue Kurse fristgemäß starten können.

Die Covid-19-Pandemie wirkt sich aktuell auch bei den Elternbegleiter*innen direkt auf die Praxis der alltäglichen Arbeit aus: Bewährte Zugänge zu z.B. bildungsfernen Familien oder Familien in besonderen Lebenslagen sind nicht möglich, Beziehungsarbeit muss möglichst ohne den direkten Kontakt erfolgen. Viele Elternbegleiter*innen sind dabei ungeheuer engagiert und kreativ, um die "analoge Begegnung" in Zeiten von Kontaktbeschränkungen durch verschiedene Formate aufrecht zu erhalten, wie z. B. Dialogspaziergänge oder Fenstersprechstunden.

Mehr Informationen zum ESF-Bundesprogramm "Elternchance II" finden Sie auf dem ESF-Webportal sowie auf der Programmwebsite.

Interessierte können sich zu den Terminen der Qualifizierungskurse auf den Seiten des Anbieters (Konsortium Elternchance) informieren.

Auszug aus dem ESF-Newsletter