Evaluierung des Förderprogrammes "Berufliche Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BBNE)" - Ergebnisse veröffentlicht

Datum
24.01.2024

Das vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) und dem Europäischen Sozialfonds (ESF) geförderte Programm "Berufsbildung für nachhaltige Entwicklung befördern. Über grüne Schlüsselkompetenzen zu klima- und ressourcenschonendem Handeln im Beruf (BBNE)" wurde zum Ende 2023 umfassend evaluiert. In zwei Förderrunden von 2015 bis 2018 (BBNE I) und 2019 bis 2022 (BBNE II) konnten mit 27 Projekten über 9.000 Teilnehmende erreicht werden. Die Evaluierung fokussierte sich auf BBNE II mit dem Ziel, Wirkungen auf Programm- und Projektebene zu untersuchen sowie Good practices und Lessons Learned herauszuarbeiten. Aufbauend auf den Ergebnissen wurden Handlungsempfehlungen für Politik und Praxis zur Weiterentwicklung von BBNE abgeleitet.

Das BBNE-Programm hatte zum Ziel, Angebote der beruflichen Orientierung und berufliche Bildung stärker mit der Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) zu verknüpfen. Damit sollten Gestaltungskompetenzen zum nachhaltigen Handeln im Beruf auf verschiedenen Ebenen gestärkt werden. In zwei Handlungsfeldern wurden vielfältige Konzepte erprobt und innovative Bildungs- und Informationsmaterialien entwickelt.

Das Handlungsfeld "jeder Job ist grün" adressierte junge Menschen in der Phase der Berufsorientierung. In mehrtätigen Workcamps wurde über die Anwendung der BNE-Prinzipien praxisbezogenes Wissen über Nachhaltigkeit in verschiedenen Berufszweigen vermittelt sowie deren Greening-Potenziale aufgezeigt.

Im Handlungsfeld "gewerkeübergreifende Zusammenarbeit" wurden Auszubildende und Ausbildungspersonal im Handwerk adressiert. Es hatte zum Ziel, zukunftsweisendes Handlungswissen in verschiedenen Berufszweigen des Baugewerbes über Weiterbildungsmodule zu stärken. Die Themen Schnittstellenmanagement und das Haus als System standen dabei im Zentrum.

Mit dem Fokus auf BBNE II wurden insgesamt 13 Projekte in einer theoriegeleiteten Evaluierung untersucht sowie Interviews mit Projektverantwortlichen, Expert*innen aus Politik, Wirtschaft und Praxis geführt. Die daraus abgeleiteten Handlungsempfehlungen für Politik und Praxis wurden mit weiteren Expert*innen validiert.

Zentrale Ergebnisse:

  • In 13 geförderten Projekten wurden über 4.700 Teilnehmende erreicht, davon waren ca. 45 Prozent weiblich.
  • In allen Projekten sind innovative BBNE-Materialen entstanden, wodurch eine Nachnutzung und ein Wissenstransfer ermöglicht sind.
  • Neue Wege für das Greening der Berufe und ihrer Vermittlung in der Berufsorientierung konnten aufgezeigt werden.

Wesentliche Wirkungen:

  • Die Verknüpfung von beruflicher Orientierung und beruflicher Bildung mit BNE hat sich bewährt
  • Die Gestaltungskompetenzen der Zielgruppen konnten gestärkt und diese für nachhaltiges Handeln im Alltag und Beruf sensibilisiert werden.
  • Die Projektträger konnten sich zu nachhaltigen Lernorten im Sinne des Whole Institution Approaches (weiter)entwickeln.
  • Netzwerke konnten ausgebaut, gestärkt und damit BBNE Ansätze verbreitet werden -wenn auch regional begrenzt.

Zusammenfassend hat das Programm wichtige Impulse für die Weiterentwicklung von BBNE gesetzt. Für die Entwicklung vom Projekt zum System wurden folgende Empfehlungen an die Politik abgeleitet:

  • Die Integration von BNE in berufliche Praxis und Berufsorientierung sollte weiter gefördert werden.
  • Die Verzahnung und Vernetzung mit bestehenden (B)BNE-Strukturen sollte gestärkt werden.
  • Die BBNE-Vermittlungskompetenzen sollten auch bei Ausbildungspersonal und Lehrkräften an (beruflichen) Schulen ansetzen.

Für die Praxis hat sich als besonders relevant erwiesen:

  • Nachhaltigkeit im Sinne der BNE als Querschnittsthema in der beruflichen Bildung und -orientierung zu integrieren,
  • Erlebnisorientierung und Peer-Learning als wesentliche Elemente in Konzeption und Umsetzung einzubetten und
  • Kooperationsbeziehungen zu Schulen und Betrieben auszubauen.

BBNE wirkt - und das sowohl in der beruflichen Bildung als auch in der Berufsorientierung. Ein spannendes Ergebnis, das zusätzlich hervorhebt, dass BBNE einen grundlegenden Beitrag hin zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise leisten kann.

Alle Ergebnisse, Good Practices und Lessons Learned sowie die Handlungsempfehlungen finden Sie im Evaluierungsbericht auf der Website des BNUV.

Das Programm "Berufsbildung für nachhaltige Entwicklung befördern. Über grüne Schlüsselkompetenzen zu klima- und ressourcenschonendem Handeln im Beruf - BBNE"

Das Programm wurde im Rahmen des ESF-Bundesprogramms "Berufsbildung für nachhaltige Entwicklung befördern. Über grüne Schlüsselkompetenzen zu klima- und ressourcenschonendem Handeln im Beruf - BBNE" durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) und dem Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert.

Wer im beruflichen Alltag im Sinne nachhaltiger Entwicklung handeln möchte, braucht entsprechende Kompetenzen, Fertigkeiten und Wissen. Für dieses "Greenin" der Berufe beziehungsweise der Arbeitswelt sensibilisierte das Programm "BBNE". Fördergelder wurden für Projekte bereitgestellt, die über die beiden Formate Workcamps oder Schulungsmodule ermöglichten, in verschiedene Berufe hinein zu schnuppern und zeigen, wie nachhaltiges Handeln im beruflichen Alltag möglich ist.

Auszug aus dem ESF-Newsletter