Für gesellschaftliche Teilhabe - gegen Familien- und Kinderarmut

Datum
27.06.2024

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales gibt offiziellen Startschuss für 55 Projekte zur Verbesserung der Lebenssituation und der gesellschaftlichen Teilhabe von Familien und ihren Kindern, die von sozialer Ausgrenzung und Armut bedroht sind.

Am 24./25. Juni 2024 fand in Berlin die Auftaktveranstaltung des durch den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) und das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) geförderten Programms "Aktiv für Familien und ihre Kinder (Akti(F) Plus)" statt. Rund 130 Gäste aus den Projekten und Projektverbünden kamen zu diesem offiziellen Programmstart, um sich über die Lebensumstände von Kindern in von Armut bedrohten Familien und Strategien zur Armutsbekämpfung auszutauschen

"Armut ist ein gesellschaftliches Phänomen mit vielen Erscheinungsformen. Akti(F) Plus widmet sich Zielgruppen, deren Lebenssituationen wegen vielfältiger Problemlagen sehr schwierig sind. Diese Menschen brauchen zur Stabilisierung eine intensive und längerfristige Ansprache und Begleitung, die wir gemeinsam im Akti(F) Plus Programm ermöglichen", betonte Dr. Rolf Schmachtenberg, Staatssekretär im BMAS, zu Beginn der Veranstaltung. Da bereits das Vorgängerprogramm Akti(F) als Modellprogramm überzeugt hat, seien die Fördermittel mehr als zwei Mal so hoch wie im Vorgängerprogramm. Auch die Laufzeit sei im Vergleich verdoppelt worden. "Außerdem", so Dr. Schmachtenberg weiter, "fangen wir nicht bei null an, sondern können auf den Erfahrungen des Modellprogramms Akti(F) aus den Jahren 2020-2022 aufbauen."

Ziel von Akti(F) Plus ist die gesellschaftliche und ökonomische Teilhabe von Familien, die von Armut bedroht sind sowie langfristig die Integration in den Arbeitsmarkt. Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt ist der Aufbau oder die Ausweitung von Kooperationsstrukturen, die sich mit der Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure befassen. Dieser Aspekt stelle die Projekte vor große Herausforderungen: "Sie sind diejenigen, die die beiden Ziele der Beratung und Vernetzung verzahnen müssen. Sie müssen die Klientinnen und Klienten an die Hand nehmen, Kontakt und Vertrauen und gleichzeitig einen tragfähigen Kooperationsverbund aufbauen", führte Dr. Schmachtenberg weiter aus. Daher fördere das Programm eine Vernetzungsstelle, die die Projekte bei der Netzwerkarbeit begleitet und unterstützt.

Das sich anschließende erste Vernetzungstreffen der Projekte am zweiten Tag der Veranstaltung widmete sich der Frage "Wie kann Netzwerkarbeit gelingen?". Der Impulsvortrag zu diesem Thema stellte Aspekte wie Verbindlichkeit, Kommunikation, Transparenz und Ressourcen als zentrale Voraussetzungen für die Zusammenarbeit in den Fokus. Die Teilnehmenden konnten sich anschließend an Themeninseln dazu austauschen. Angesichts der ähnlichen Herausforderungen in den Regionen sei der Austausch von Best-Practice-Beispielen sehr hilfreich - so eine Rückmeldung. Von den Teilnehmenden gab es viel Lob für die Veranstaltung: "Viele anregende Ideen und fachlich bereichernde Beiträge" und "Sehr guter Austausch mit verschiedensten Akteuren, sehr gelungener Auftakt für dieses wichtige Programm", lauteten zwei Stimmen aus dem Plenum per digitalem Abstimmungstool.

Gruppenbild bei der Auftaktveranstaltung Akti(F) Plus
© gsub mbH

Übergeordnete Zielsetzung des Akti(F) Plus Programms ist die Verbesserung der Lebenssituation und der gesellschaftlichen Teilhabe von Familien und ihren Kindern, die von sozialer Ausgrenzung und Armut bedroht sind. Akti(F) Plus soll den erhöhten individuellen Unterstützungsbedarfen von Familien und ihren Kindern, die von sozialer Ausgrenzung und Armut bedroht sind, Rechnung tragen. Ziel ist die soziale und ökonomische Teilhabe mit dem langfristigen Ziel der Aufnahme einer Beschäftigung und/oder Ausweitung einer Beschäftigung.