"Wir wollen Sie, wir brauchen Sie": Die Bremer Senatorin für Kinder und Bildung ermutigt ausländische Lehrkräfte

Datum
14.12.2018

Der Fachkräftemangel ist auch an Bremer Schulen nicht zu übersehen. Einige Lehrkräfte stehen bereits in den Startlöchern - aber müssen vor ihrem Ziel noch einige Hürden überwinden. Lehrerinnen und Lehrer mit ausländischen Bildungsabschlüssen werden im Bremer Landesinstitut für Schule (LIS) in dem ESF geförderten Sprachkurs Deutsch für Lehrkräfte aus aller Welt auf den Alltag im Klassenzimmer vorbereitet. Die Bremer Senatorin für Kinder und Bildung, Dr. Claudia Bogedan, hat sich am 18. Oktober 2018 mit den Kursteilnehmenden über Chancen und Schwierigkeiten auf dem Weg in den Schuldienst ausgetauscht.

Drei Personen an einem Tisch
Die Bremer Senatorin für Kinder und Bildung, Dr. Claudia Bogedan (re. i. B.), zu Besuch beim Deutschkurs für Lehrkräfte aus aller Welt © IQ Netzwerk Bremen/Burghart

Auf der einen Seite hat Bremen einen Mangel an Lehrkräften, auf der anderen Seite gibt es ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer, die nichts lieber möchten, als wieder zu unterrichten. Doch sie dürfen nicht: Die Arbeitszulassung in Deutschland ist in kaum einem Beruf für Menschen mit ausländischen Abschlüssen so schwierig wie für Lehrkräfte. Sie müssen Deutsch auf muttersprachlichem Niveau (C2) beherrschen. Hinzu kommt ein langes, uneinheitlich geregeltes Anerkennungsverfahren. Die Schulen schon während des Anerkennungsverfahrens als Lehrkräfte im Unterricht unterstützen, dürfen sie nicht. Dabei wäre das bei dem bestehenden Lehrkräftemangel mehr als angesagt.

"Einerseits hören wir, dass Lehrkräfte fehlen, aber andererseits kommen wir trotz mehrjähriger Berufserfahrung nicht ran", erzählt Kursteilnehmerin und Englischlehrerin Olga Bloch.

Dass das Anerkennungsverfahren transparenter und schneller gestaltet werden muss, dessen ist sich die Bildungssenatorin bewusst: "Wir werden alles dafür geben, Sie schnell zurück in Ihren Beruf zu bringen. Ich bin heute hier, um Ihnen Mut zuzusprechen, um Ihnen zu sagen: Wir wollen Sie und wir werden alles dafür tun, den Weg für Sie an die Schulen einfacher zu gestalten."

Die internationalen Lehrkräfte sind weit mehr als eine Antwort auf den Fachkräftemangel. "Wir bringen neben langjähriger Lehrerfahrung interkulturelle Kompetenzen mit", so Irina Holt, die bereits in Russland und den USA als Lehrerin gearbeitet hat. "Und für die ausländischen Schulkinder werden Sie Vorbilder sein", ist sich die Bildungssenatorin sicher.

Der Deutschkurs für Lehrkräfte aus aller Welt ist ein Teilprojekt des bundesweiten IQ Netzwerks (Integration durch Qualifizierung) und wird in Bremen in Kooperation mit der Senatorin für Kinder und Bildung im Landesinstitut für Schule durchgeführt. Der Kurs bereitet die Lehrkräfte auf die sprachlichen Herausforderungen im Schulalltag vor.

Das Förderprogramm ESF-Qualifizierung im Kontext Anerkennungsgesetz (Förderprogramm IQ) zielt auf die nachhaltige Verbesserung der Arbeitsmarktintegration von Erwachsenen mit Migrationshintergrund ab. Daran arbeiten bundesweit Landesnetzwerke, die von Fachstellen zu migrationsspezifischen Schwerpunktthemen unterstützt werden. Das Programm wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) und des Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert. Partner in der Umsetzung sind das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Bundesagentur für Arbeit (BA).

Weitere Informationen zum Programm IQ - ESF-Qualifizierung im Kontext Anerkennungsgesetz finden Sie auf dem ESF-Webportal sowie auf der Programmwebsite.