Erfolgreiche Zwischenbilanzveranstaltung der 5. Förderrunde von JOBSTARTER plus
- Datum
- 16.12.2021
Die 26 Projekte der 5. Förderrunde des ESF-Programms "JOBSTARTER plus" haben sich auf der als Barcamp 1 organisierten Zwischenbilanzveranstaltung intensiv über ihre Arbeit ausgetauscht und spannende Einblicke in ihre bisherige Arbeit gegeben. Eingebettet in die Veranstaltung war auch ein "Good-Practice-Wettbewerb" von erfolgreichen Maßnahmen zur Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU).
In dem zweitägigen virtuellen Workshop am 29. und 30. September tauschten sich die über 90 Teilnehmenden nicht nur zu wichtigen Aspekten der Digitalisierung in der dualen Ausbildung aus, sondern beschäftigten sich auch mit den Themen Nachhaltigkeit, Verstetigung und Transfer. Am 31. Dezember 2022 endet die Laufzeit der Förderrunde.
Dr. Gudrun Steeger, die zuständige Referentin im Bundesministerium für Bildung und Forschung, betonte in ihrer Begrüßung die Wichtigkeit der Digitalisierung für die Berufsbildung. Zentrale Fragen seien nach wie vor, wie KMU mit der zunehmenden Digitalisierung in der dualen Ausbildung umgingen und wie diese im Zeitalter von Wirtschaft 4.0 und Homeoffice gestaltet werden müsse. Zudem, so Frau Dr. Steeger, komme der Vernetzung der Projekte unter anderem auch mit neuen Partnern, insbesondere für den nachhaltigen Transfer der Ergebnisse, eine große Bedeutung zu.
Ein in die Veranstaltung eingebetteter "Good-Practice-Wettbewerb" machte deutlich, dass die Digitalisierungsprojekte in der bisherigen Laufzeit bereits viele innovative und erfolgreiche Konzepte und Werkzeuge entwickelt haben. "Die Qualität der eingereichten Beiträge war beeindruckend - insbesondere vor dem Hintergrund, dass viele Projekte aufgrund der Corona-Pandemie ihre Planung völlig neu überdenken mussten", sagte Stephan Dietrich vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB). Von den vielen hochkarätigen Einsendungen erhielten die Beiträge von "BACKPACKER - mit dem 4.0-Rucksack in die M+E-Ausbildung", "Ausbildung 4.0 - Wir machen Sie fit!" und "DigiLab - digitale Zukunft entwickeln" bei einer im Vorfeld durchgeführten Abstimmung unter allen 26 Projekten die meisten Stimmen und stellten zu Beginn des ersten Tages in je 15-minütigen Vorträgen ihre Maßnahmen vor.

Tobias Döring von "BACKPACKER - mit dem 4.0-Rucksack in die M+E-Ausbildung" zeigte den Interessierten das Konzept des "Azubimarketingprofilers", mit dem das Projekt die Aktivitäten von Betrieben im Bereich des Auszubildendenmarketings analysiert und optimiert. Sebastian Marschall von "DigiLab - digitale Zukunft entwickeln" erklärte das Instrument "Ausbildungs-Check-Up". Mit dieser Maßnahme untersucht das Projekt Stellschrauben in den KMU - vom Recruiting 2 und Onboarding 3 über die Ausbildung und Digitalthemen bis hin zur Bindung des Personals - und gibt individuelle Handlungsempfehlungen und nützliche Hinweise zur Optimierung.
Danuta Fuchs und Tilman Liebert erläuterten die vielfältigen Maßnahmen von " Ausbildung 4.0 - Wir machen Sie fit! " im Bereich des Video-Ausbildungsmarketings, das im "Good-Practice-Wettbewerb" den dritten Platz erreichte. Das Projekt bot KMU unter anderem einen Filmdreh im Vorfeld eines Azubi-Speed-Datings an, mit dem diese ihren Betrieb auf der digitalen Veranstaltung präsentieren konnten.
Einig waren sich die Teilnehmenden an den beiden Tagen in vielen Gesprächen, dass bei der Digitalisierung der dualen Ausbildung bereits wichtige Schritte gemacht wurden, aber auch noch große Herausforderungen in der Zukunft bewältigt werden müssten. Zudem beeinträchtige die Corona-Pandemie weiterhin die Projektarbeit. Zwar berichteten die Teilnehmenden, dass sich die Offenheit von Betrieben für Digitalisierungsthemen eher verbessere, die Erreichbarkeit der Jugendlichen schätzte mehr als die Hälfte aber als "nicht gut" oder "schlecht" ein.
Viel Lob erhielt das Barcamp-Format. Dabei gestalteten die Projekte selbst insgesamt 26 Sessions, in denen sich die Teilnehmenden jeweils knapp 40 Minuten zu ihrer Arbeit, aber auch zukünftigen Herausforderungen unkompliziert austauschen konnten. Die Themen reichten dabei von digitalem Ausbildungsmarketing sowie Einsatzmöglichkeiten von Virtual Reality und Augmented Reality in der dualen Ausbildung über Verstetigung der Projektarbeit und hilfreichen digitalen Tools bis hin zu Lernortkooperationen und Azubi-Onboarding. "Dass sich so viele Projekte mit eigenen Themen eingebracht haben, hat noch einmal deutlich gezeigt, mit wie viel Engagement die Projekte ihre Arbeit angehen", betonte Dietrich.
Weitere Informationen zu allen 26 "JOBSTARTER"-Projekten der 5. Förderrunde inklusive einer Projektlandkarte finden Sie hier.
Das Programm "JOBSTARTER plus"
Das Programm "JOBSTARTER plus" wird vom Europäischen Sozialfonds und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Ziel des Programms ist, den Fachkräftenachwuchs zu sichern, regionale Ausbildungsstrukturen zu verbessern und angesichts einer sinkenden Ausbildungsbetriebsquote die Ausbildungskompetenz und -bereitschaft von kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) zu erhalten. Die geförderten Projekte halten daher ein umfassendes Dienstleistungsangebot für KMU bereit, das bedarfsgerecht bei der Unterstützung der Erstausbildung und bei der Ausweitung der betrieblichen Ausbildungsaktivitäten zum Einsatz kommt. Seit 2014 wurden durch die Projekte ca. 24.000 KMU unterstützt (Stand April 2021).
Weitere Informationen zum ESF-Programm "JOBSTARTER plus", finden Sie auf dem ESF-Webportal sowie auf der Programmwebsite.
Glossar
1 Ein Barcamp ist eine offene Tagung mit Workshops, deren Inhalte und Ablauf von den Teilnehmern zu Beginn der Tagung selbst entwickelt und im weiteren Verlauf gestaltet werden. Barcamps dienen dem inhaltlichen Austausch und der Diskussion, können aber auch bereits am Ende der Veranstaltung konkrete Ergebnisse vorweisen. zurück
2 Der englische Begriff Recruiting ist im Deutschen eher als Personalbeschaffung bekannt. Die Aufgabe vom Recruiting ist es, qualifizierte Mitarbeiter*innen zu suchen und für das Unternehmen zu gewinnen. Mit internen und externen Maßnahmen soll der Personalbedarf eines Unternehmens sichergestellt werden. zurück
3 Onboarding ist ein Begriff aus dem Personalmanagement. Er bezeichnet das Einstellen (oder die Personalbeschaffung) und die Aufnahme neuer Mitarbeiter*innen durch ein Unternehmen und vor allem alle Maßnahmen, welche die Eingliederung fördern. zurück