Bund und Länder fördern "Zukunftszentren" bis Ende 2026
- Datum
- 27.10.2022
Für das ESF Plus-Programm "Zukunftszentren" hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) gemeinsam mit den zuständigen Landesministerien 14 Trägerverbünde ausgewählt und zur Antragstellung aufgefordert. Zum Jahresbeginn 2023 sollen alle ausgewählten Projekte mit einer Laufzeit bis Ende 2026 starten.
Aufgabe der "Zukunftszentren" ist es, kleine und mittlere Unternehmen, ihre Beschäftigten sowie (Solo-) Selbstständige im digitalen Wandel zu unterstützen. Über die gesamte Laufzeit steht ein Förderbetrag von mehr als 125 Mio. Euro aus ESF Plus- und Bundesmitteln bereit. Hinzu kommen ergänzende Landesmittel.
Hubertus Heil, Bundesminister für Arbeit und Soziales:
"Die "Zukunftszentren" haben sich seit ihrer Entstehung - Ende 2019 in Ostdeutschland und Mitte 2021 bundesweit - in den Regionen gut aufgestellt. Sie helfen vor allem kleinen und mittleren Unternehmen und ihren Beschäftigten, den digitalen Wandel zu gestalten und langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Durch die Coronapandemie und weitere globale Herausforderungen entsteht ein steigender Begleitungsbedarf auf Seiten der Unternehmen. Deshalb werden wir die "Zukunftszentren" nun längerfristig bis Ende 2026 etablieren, sie noch besser auf die Bedarfe vor Ort ausrichten und auch das Thema ökologische Nachhaltigkeit berücksichtigen. So entstehen passgenaue Lösungen, die den Unternehmen und ihren Beschäftigten praktisch weiterhelfen und sie in die Zukunft begleiten."
Die ausgewählten Träger für die Regionalen Zukunftszentren sind:
- für die norddeutschen Bundesländer (Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen und Niedersachsen) das Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft gGmbH,
- für Mecklenburg-Vorpommern die Universität Rostock,
- für Hessen die Rheinisch-Westfälisch Technische Hochschule Aachen,
- für Nordrhein-Westfalen die ZENIT GmbH,
- für Rheinland-Pfalz und Saarland die Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH,
- für die süddeutschen Bundesländer (Bayern, Baden-Württemberg) sowie für Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt jeweils die f-bb Forschungsinstitut Betriebliche Bildung gGmbH,
- für Sachsen die RKW Sachsen GmbH Dienstleistung und Beratung,
- für Thüringen die Ernst-Abbe-Hochschule Jena sowie
- mit einem Fokus auf der Sozial- und Pflegewirtschaft für die Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen das Diakonische Werk der Evangelischen Landeskirche in Baden e.V..
Zudem hat das BMAS als "Koordinierendes Zukunftszentrum" Arbeit und Leben Sachsen e.V. ausgewählt. Dieses soll länderübergreifend Wissen zum Wandel der Arbeit generieren, praktische Umsetzungserfahrungen zielgruppengerecht aufbereiten und für die Regionalen Zukunftszentren bereitstellen. Dazu gehört es auch, die Erkenntnisse sowohl den Arbeitsmarktakteuren vor Ort als auch dem BMAS zur Verfügung zu stellen.
Außerdem wurde für das "Haus der Selbstständigen" die Input Consulting gGmbH ausgewählt. Das "Haus der Selbstständigen" soll die Gestaltungskompetenz von Solo-Selbstständigen im digitalen Wandel stärken. Es unterstützt die Gründung von Interessenvertretungen und fördert selbstregulierende Verfahren, die geeignet sind, die Vergütungssituation und Arbeitsbedingungen von Solo-Selbstständigen und Plattformbeschäftigten zu verbessern. Es soll zudem vier Anlaufstellen errichten, um (Solo-)Selbstständige bundesweit mit dem gesamten Angebotsportfolio gut zu erreichen.
Das Programm schließt an die laufenden Programme der "Zukunftszentren" an und soll dazu beitragen, Strukturen in den Regionen nachhaltig zu etablieren. Qualifizierung im Betrieb soll neu gedacht und erprobt werden, um die Selbstlern- und Gestaltungskompetenz zu fördern und die Betriebe und ihre Beschäftigten fit für den Wandel zu machen.
Das ESF Plus-Programm "Zukunftszentren - Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen und Beschäftigten bei der (Weiter-)Entwicklung und Umsetzung innovativer Gestaltungansätze zur Bewältigung der digitalen Transformation" (kurz: "Zukunftszentren")
Mit dem ESF Plus-Programm "Zukunftszentren" soll an die Erkenntnisse und Ergebnisse des ESF-Förderprogramms " Zukunftszentren " (2014-2020) in den ostdeutschen Bundesländern und des Bundesprogramms "Zukunftszentren (KI)" in den westdeutschen Ländern und Berlin angeknüpft werden. Das Programm soll deutschlandweit ausgeweitet und weiterentwickelt sowie eine bundesweit einheitliche Förderstruktur etabliert werden.
Im Wesentlichen richtet sich das Programm an drei Zielgruppen: an Unternehmen, insbesondere KMU, an ihre Beschäftigten sowie an Selbstständige, insbesondere Solo-Selbstständige. Es zielt darauf ab, die Selbstlern- und Gestaltungskompetenz der drei Zielgruppen in den Transformationsprozessen zu fördern und ihre Leistungs- und Innovationsfähigkeit zu erhalten und zu stärken. Über diese drei Hauptzielgruppen hinaus haben grundsätzlich alle Unternehmen bundesweit Zugang zu den Fördermaßnahmen. Die relevanten Erkenntnisse, die im Rahmen des Förderprogramms gewonnen werden, werden sukzessive veröffentlicht und stehen so allen in der Arbeitswelt in Deutschland zur Verfügung.
Im Rahmen des Programms werden "Regionale Zukunftszentren", ein "Koordinierendes Zukunftszentrum" und ein "Haus der Selbstständigen" (Handlungsschwerpunkte) als Kompetenz-, Vernetzungs-, und Beratungszentren zur Bewältigung des insbesondere digital getriebenen Wandels der Arbeitswelt gefördert.
Weitere Informationen zum ESF Plus-Programm "Zukunftszentren" finden Sie auf dem ESF-Webportal sowie auf der Programmwebsite.