Innovative Krebstherapie: Münchener Start-up entwickelt schonende Wirkstoffe gegen Tumore

Datum
29.05.2024

Das ESF Plus geförderte Start-up "Tubulis" aus München hat sich auf die Entwicklung von schonenden Wirkstoffen gegen Tumore spezialisiert und damit die zielgerichtete Krebstherapie revolutioniert.

Traditionelle Chemotherapien können schwerwiegende Nebenwirkungen haben, die sich auf den ganzen Körper auswirken, da auch gesunde Zellen angegriffen und zerstört werden. Die "Tubulis GmbH" entwickelt stattdessen sogenannte Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADC), bei denen das Zellgift an einen Antikörper gekoppelt wird, um eine gezielte Therapie zu ermöglichen, die nur die Krebszellen angreift.
Die "Tubulis GmbH" ist eine Ausgründung der Ludwig-Maximilians-Universität München und des Leibniz-Forschungsinstituts für Molekulare Pharmakologie (FMP). "Tubulis" hatte beim Ausgründungsprozess besonders vom Förderprogramm "EXIST-Forschungstransfer" des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) profitiert. Die Förderung lief von April 2017 bis Dezember 2020.

Die Eintrittshürden auf dem stark wachsenden Weltmarkt sind hoch, doch das Start-up hat mit seiner Idee überzeugt: Die "Tubulis GmbH" hat im März 2024 mit 128 Millionen Euro die bisher größte Biotech-Finanzierungsrunde dieses Jahres in ganz Europa abgeschlossen. Mit dem eingeworbenen Kapital will das Start-up zwei Wirkstoffkandidaten zur klinischen Erprobung bringen, die gegen verschiedene sogenannte solide Tumore wirksam sein sollen. Darüber hinaus soll die Technologieplattform zur Entwicklung von ADC ausgebaut und die Expansion in den USA vorangetrieben werden.
Das Management-Team hat eine eigene Technologieplattform für die Entwicklung der neuartigen ADCs aufgebaut, die herausragende biophysikalische Eigenschaften aufweisen.

Gruppenbild
Das Management-Team der Tubulis GmbH (v.l.n.r.): Dr. Günter Fingerle-Rowson, MD (CMO), Dr. Jonas Helma-Smets (CSO), Dr. Dominik Schumacher (CEO, Member of the Supervisory Board), Dr. Ingo Lehrke (CBO) and Dr. Björn Hock (CDO). © Tubulis GmbH

Dominik Schumacher, Mitgründer und Geschäftsführer (CEO) von "Tubulis", betont: "Die "EXIST"-Förderung war ein wichtiger Baustein in unser Vorbereitung der Gründung und hat mit anderen Faktoren dazu beigetragen, dass wir schon früh die richtigen Weichen für eine erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens stellen konnten. Unser Ziel ist es, eines der führenden ADC-Unternehmen international aufzubauen und dabei ist die Finanzierungsrunde von international hochkarätigen Investoren ein wichtiger Schritt."

Das ESF Plus-Programm "EXIST-Forschungstransfer"

Ziel des Förderprogramms "EXIST" des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) ist es, das Gründungsklima an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen zu verbessern. Darüber hinaus sollen die Anzahl und der Erfolg technologieorientierter und wissensbasierter Unternehmensgründungen erhöht werden. Deshalb unterstützt "EXIST" Hochschulabsolvent*innen, Wissenschaftler*innen sowie Studierende bei der Vorbereitung ihrer technologieorientierten und wissensbasierten Existenzgründungen.

Die Förderrichtlinie "EXIST-Forschungstransfer" als Teil des "EXIST"-Programms wird durch das BMWK und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert. Sie unterstützt herausragende forschungsbasierte Gründungsvorhaben, die mit aufwändigen und risikoreichen Entwicklungsarbeiten verbunden sind. Ziele sind die Unterstützung technologieorientierter Unternehmensgründungen und Sicherung der Nachhaltigkeit von Gründungen und Arbeitsplätzen.

Weitere Informationen zum Programm und zur Vernetzungsstelle finden Sie auf der ESF-Website sowie auf der der Programm-Website.

Auszug aus dem ESF-Newsletter